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                                                         Neues über Magendrehung

Von Gitta Vaughn

Magendrehung - wenn ein Hundehalter weiß, was das für einen Hund bedeuten kann, dreht sich auch bei ihm nach einer derartigen Diagnose der Magen um. Besonders die Halter großer Hunde wissen um das Risiko. Aber vieles schien nicht bewiesen, so rätselte man weiter. Vor fast zehn Jahren nahm sich die Universität Purdie in den USA dieses Themas in einer Langzeitstudie an. Nun wurden erste Erkenntnisse veröffentlicht. Sie sind erstaunlich und sollten in manchen Bereichen und Gewohnheiten ein Umdenken hervorrufen.

Tatsache ist, dass die Ursachen für eine Magendrehung bisher weitgehend unbekannt waren und über die Zuverlässigkeit der Vorbeugemaßnahmen auch keine gesicherten Erkenntnisse zur Verfügung standen.

Dies wird sich hoffentlich bald ändern. Im Sommer 1994 begann die Universität Purdue in Indiana, USA, mit der bis dahin größten Studie, um die Ursachen der Magendrehung zu erforschen. Es ist bisher die umfangreichste Studie, die elf Rassen mit fast 2000 Hunden mit einem Gewicht von 23 bis 45 Kg und über 45 kg umfasst, und die Studie ist immer noch nicht abgeschlossen.

Magendrehung ist in den USA die zweithäufigste Todesursache nach Krebs. In den Jahren 1964 - 1994 wurde ein Zunahme um 1500 Prozent registriert, die Gründe hierfür sind noch unbekannt. Ausgegangen wird jedoch von Umweltursachen wie zum Beispiel veränderte Fertigfutterherstellung, veränderte Herstellung und/oder Verwendung von Impfstoffen etc. Zucht und Beliebtheit bestimmter Rassen lassen diese extreme Zunahme nicht erklären.

Einen traurigen Spitzenplatz nehmen die Deutschen Doggen ein. Über 50 Prozent von ihnen werden höchstwahrscheinlich an Magendrehung erkranken und nahezu ein Viertel der betroffenen Hunde werden die Erkrankung nicht überleben.

Bei Hunden mit hohem Risiko kann eine prophylaktische Operation die Drehung des Magens verhindern. Diese Operation hat sich bereits zu 95 Prozent bewährt bei Hunden, die nach der ersten Magendrehung operiert wurden. Nur 5 Prozent der operierten Hunde erlitten einen Rückfall. Da die Magendrehung eine genetische "Komponente" hat, sollten Hunde, die für die prophylaktische Operation in Frage kommen, kastriert sein.

Die bisherigen Ergebnisse zeigen ein erhöhtes Risiko (63 Prozent) für Hunde, die Verwandte ersten Grades haben, die bereits an Magendrehung erkrankt sind. Inzucht scheint das Risiko noch weiter zu erhöhen. Mit Hunden, die an Magendrehung erkrankt sind und/oder Verwandte ersten Grades haben, die an Magendrehung erkrankt sind, sollte nicht gezüchtet werden.

Die meisten der bekannten Vorbeugemaßnahmen scheinen keinen Einfluss auf das Risiko zu haben, wobei die erhöhten Futterschüsseln das Risiko offensichtlich noch erhöhen. Das oft empfohlene Anfeuchten des Trockenfutters hat keine Auswirkungen auf das Risiko, weder positiv noch negativ. Die Anzahl der täglichen Mahlzeiten wiederum scheint einen Einfluss zu haben. Weniger Mahlzeiten sollen das Risiko zu erhöhen.

Auch das Verhalten kann einen Einfluss auf das Risiko ausüben. Ängstliche und aggressive Hunde scheinen mit höherem Risiko behaftet als ausgeglichene Hunde.

Außerdem konnte belegt werden, dass sich fast 60 Prozent der Fälle nachts ereignen.

Die Todesrate für Magendrehung liegt immer noch sehr hoch: bei fast einem Viertel innerhalb der ersten sieben Tage. Wobei auch festgestellt wurde, dass etwa die Hälfte der Hunde stirbt, ehe eine Behandlung möglich ist. Je schlechter das Allgemeinbefinden bei Erreichen des Tierarztes, desto geringer die Überlebenschance.

Mit einer Operation sinkt das Risiko einer erneuten Magendrehung auf 4,3 Prozent, während nicht operierte Hunde zu 65,6 Prozent eine weitere Magendrehung erleiden. Die Todesrate bei erneuten Magendrehungen liegt bei über 80 Prozent.

Das Alter spielt eine bedeutende Rolle. Das höchste Risiko haben bei den Hunden jene, die zwischen 22 und 45 kg wiegen, und die Hunde, die älter als 5 Jahre sind. Bei den Riesen über 45 kg sind es gar jene, die älter als 3 Jahre sind.

Tiefe und schmale Brust im Vergleich zu anderen Hunden der gleichen Rasse ist ein weiterer Risikofaktor wie auch die Schnellfresserei.

Die neuesten Ergebnisse zeigen ein 2,7-fach höheres Risiko für Hunde, die Trockenfutter bekommen, das "Fett" in den ersten meisten vier Zutaten anzeigt.

Ein 4,2-faches Risiko besteht, wenn das Futter Zitronensäure (Ascorbin) enthält und zudem vor dem Füttern angefeuchtet wird.

Trockenfutter die Fleischmehl mit Knochen in den ersten vier Zutaten auflisten, reduzierten das Risiko um 53 Prozent.

30 Prozent der untersuchten Fälle konnten auf den höheren Fettgehalt (innerhalb der ersten vier Zutaten) zurückgeführt werden.

Fast ein Drittel konnten auf Futter mit Zitronensäure (innerhalb der ersten vier Zutaten), das vor dem Füttern angefeuchtet wurde, zurückgeführt werden.

Detaillierte Ergebnisse können derzeit nicht veröffentlicht werden, da die gesamte Studie noch vor der Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift steht. Dass die hier aufgeführten Ergebnisse publiziert wurden - trotz des Risikos, dass die entsprechenden Fachzeitschriften deshalb eine Veröffentlichung ablehnen könnten -, sollte jeder Hundehalter dankend zur Kenntnis nehmen. Denn das Forscherteam wertet das Leben eines Hundes, der durch diese Daten gerettet werden kann, höher als die Exklusiv-Veröffentlichung in einer renommierten Fachzeitschrift.

Magendrehung ist eine lebensbedrohende Erkrankung, die eine sofortige Behandlung erfordert. Nur eine Röntgenaufnahme kann klären, ob es sich um eine harmlose Verstimmung oder lebensbedrohende Erkrankung handelt. Auch wenn der Magen nur aufgebläht, aber nicht verdreht ist, sollte sofort operiert werden. Nur so kann einer Verdrehung wirksam begegnet werden.

Bei Verdacht auf Magendrehung sollte jeder Halter auf einer sofortigen Röntgenaufnahme bestehen. Leider kommen Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen immer wieder vor, mit fast immer tödlichem Ausgang.

Weitere Informationen:
www.hundezeitung.de/top/top-31.html ("Horror Magendrehung")